Diese Woche möchte ich das Kapitel den Leuten widmen, die mich seit dem Start meines Blogs – ok, ist erst seit zwei Wochen, aber immerhin – supporten und die schönsten Comments posten. Vielen Dank! Von einigen habe ich auch E-Mails erhalten, mit ihren eigenen Geburtsgeschichten oder ermutigenden Worte… auch da, herzlichen Dank dafür. Danke, dass ihr diesen Blog lest und danke, dass ihr mir eure Stories anvertraut.
Ihr wollt wissen, wann ich die Zeit finde zu schreiben? Hja… bis jetzt habe ich mich jedes Mal gefragt, ob ich es wohl schaffe nächste Woche wieder eine neue Story zu posten. Nicht, weil ich nichts mehr zu erzählen habe, sondern eher weil ich nicht weiß, wann ich meine Gedanken zu “Papier” bringen soll. Mum sein kann ganz schön stressig werden, aber wem erzähle ich das. 😉
Quelle: Schweizer Illustrierte / Foto: Ellin Anderegg
Gerade schreibe ich auf meinem Handy und nicht am Laptop, währendem Amélie in meinen Armen schläft. Ich traue mich gerade noch nicht sie in ihr Bettchen zu legen, falls sie dann aufwacht. Ausserdem kann ich so eben meine Story schreiben. Ja ok,ich gebe zu… ist nicht die bequemste Position, das Schreiben geht nämlich nur mit den Daumen, aber besser als gar nichts.
Es ist Donnerstagnachmittag, 17Uhr und apropos schlafen… mein linkes Bein ist schon vor langer Zeit eingeschlafen. Meinen großen Zeh spüre ich schon gar nicht mehr. Aber hey… „c’est la vie“ oder früher hat man noch „Yolo“ gesagt, was ja gar nicht mehr geht. Das ist so 2000 and late, right? Whatever… zurück zum Thema.
Wir waren ja erst gerade zehn Tage ohne Dada in Zürich und das Wiedersehen in London, am vergangenem Weekend, war wunderschön. Mir sind die Tränen gekommen, als Greg am Flughafen stand und auf seine beiden Girls gewartet hat! Voll schön. Den Sonntag haben wir dann einfach in Pyjamas zuhause genossen, gemeinsam… zu dritt einfach mal nichts machen außer den Tag lang zu Hause zu chillen. Habe beinahe vergessen, wie sich das anfühlt. Tat gut.
Dann sind wir in die neue Woche gestartet, die mit “Mum & Baby”-Fun vollgepackt war!
Gemeinsam neues entdecken
Am Montag sind Amélie und ich zum ersten Mal ins “Scream Screening” gegangen. Das ist eine Kinovorstellung für Mum & Babies. Der Wahnsinn, ich sag’s euch! Einfach genial sowas. Ich glaube jede New-Mum aus Notting Hill war da! Die zum Teil schreienden Babies, blendet man völlig aus beziehungsweise das Schreien stört überhaupt nicht. Die Geräusche sind eher super süß. Ab jetzt sind wir jeden Montag dabei!
Hier musste ich kurz aufs Klo und meine Freundin hat auf die Babies aufgepasst.
Mittwoch war Halloween und “Mum & Baby Yoga”-Tag. Auch da werden wir versuchen wöchentlich hinzugehen. Eine Yoga Stunde, wo die Babies auf einer Matte neben einem liegen dürfen. Es stört niemanden, wenn ein Baby anfängt zu weinen oder gar gestillt werden muss, währendem die Anderen den „Downward Facing Dog“ machen. Alle sitzen im gleichen Boot. Niemand guckt komisch. Die Yogalehrerin hat einmal Amélie sogar in den Arm genommen, ist mit ihr rumgelaufen und hat weiterhin die nächsten Übungen erklärt, nicht gezeigt… das wäre dann ganz schön tricky gewesen… so mit Baby in der Hand. Gleichzeitig war da aber noch Halloween und die Kids kamen im „Fancy Dress“-Style… also verkleidet. Zucker, ich sags euch!
Beide Tage haben Amélie und ich mit Freunden verbracht, die wir im Geburtsvorbereitungskurs kennengelernt haben. Es war toll das alles mit Ihnen zu erleben, da wir alle das Gleiche durchmachen… mehr oder weniger. Wir können Freude und Leid, Sorgen und Erfahrungen teilen und uns austauschen. Es ist beruhigend zu hören, dass es ihnen so geht wie einem selbst. Jede Mum versucht einfach ihr Bestes. Die Eine Mal mit bisschen mehr Erfahrung, die Andere vielleicht mit etwas weniger, aber der Support ist enorm. Niemand verurteilt einen. Alle wollen helfen, Infos weitergeben, einen miteinbeziehen. Tolle Mums!
En route zu „Mum & Baby Yoga“
Lernen sich zu öffnen
Ich muss sagen, vor ein paar Wochen wäre ich nicht im Stande gewesen MICH, mein Inneres so voll und ganz jemandem, ausser meinem Mann, mitzuteilen… was in mir vorging war überwältigend. Es war alles noch so chaotisch nach meiner OP mit einem Newborn als New Mum. Zum Teil wusste ich gar nicht, wo mir der Kopf steht. Habe ich nicht genügend Bücher gelesen? Mache ich was falsch? Darf ich mich so fühlen? Soll ich wirklich meinem Instinkt trauen? Fragen über Fragen, die ich für mich behalten habe, statt sie zu teilen… mit anderen Mums zum Beispiel. Ich hätte mich Ihnen anvertrauen können. Angeboten wurde es mir ja. Ich konnte es aber nicht.
Ich denke, dass die Erfahrung zehn Tage “alleine” in Zürich zu sein, sprich ohne Greg, mir ganz gut getan hat. Ich habe mich alleine um Amélie gekümmert, bin alleine geflogen, was super schwierig ist übrigens. Ich habe berufliche Termine wahrgenommen und Freunde getroffen. All das MIT Amélie ( ausser Events, die am Abend stattgefunden haben, da hat meine Mum auf sie aufgepasst, danke Mami!). Ich habe jedoch alles managen können.
Vor noch nicht all zu langer Zeit, hätte ich mir das alles gar nicht zugetraut und das Beste ist: all diese Erfahrungen, in den Tagen alleine mit Amélie, haben sie und mich noch mehr zusammengeschweißt. Unser „Bond“ ist noch stärker geworden. Ich bin vor allem als Mum gewachsen. Wir sind ein richtiges Power-Duo, meine Tochter und ich.
Fazit
Lange Rede, kurzer Sinn… Es ist OK, dass man Hilfe braucht und es OK nach Hilfe zu fragen beziehungsweise sie anzunehmen, wenn sie einem angeboten wird.
Warum ging mir jetzt erst plötzlich ein Lichtlein auf? Naja, ich habe aus Gesprächen mit den andren Mums rausgehört, dass es ihnen nicht anders ging als mir und vor allem dass sie Verständnis haben. Ich traute mich also dann doch plötzlich zu reden. Mich anderen gegenüber zu öffnen. Habe erzählt und weiterhin zugehört. Ich habe dadurch auch gehört, dass es meiner Mum, Omi und anderen Freundinnen nach der Geburt ähnlich ging. Dass es normal ist, manchmal Zweifel zu haben und dass man sich selbst nicht zu doll unter Druck setzen darf. Nach der Geburt DARF man so fühlen, wie man sich halt fühlt. Es ist OK, nur reden sollte man darüber.
Deswegen… versucht es mal aus! Ihr seid nicht alleine, niemals. Neo-Mum zu sein ist schwierig. Jede hat manchmal Zweifel, das ist ok. Ich wette jedoch, wenn ihr euch traut darüber zu reden, findet ihr schnell heraus, dass es eurem Umfeld genau gleich geht. Habt Vertrauen und glaubt vor allem an euch selbst. Ihr seid toll und leistet Unglaubliches. Vertraut eurem Mama-Instinkt. Schweigt nicht über Ängste nach der Geburt. Ihr helft damit anderen und euch selbst. Wir kriegen das alles schon hin. Wir sind Superwomen, wir haben ein Kind auf die Welt gebracht und können danach wieder aufrecht laufen. Das soll uns erst mal einer nachmachen…
WE ARE AMAZING! Ich drück euch…